Blaue Gletscher, grüne Urwälder, bunte Naturvölker. Der weltbekannte Fotograf Sebastiao Salgado ist jahrelang um den Globus gereist und hat die letzten Flecken intakte Wildnis fotografiert.

In schwarz-weiß. Und das berührt.

Denn gerade in einer Gegenwart, in der alles jeden Tag immer bunter und lauter wird, erzeugt diese Reduktion ein Gefühl von Vergangenheit. Als Expeditionen vom anderen Ende der Welt noch mit Handzeichnungen, oder eben Schwarz-Weiß-Fotografien zurückkehrten.

So fragt man sich unwillkürlich: Ist das die Erde, wie sie an manchen Orten noch ist, oder wie sie es vor langer Zeit einmal war? Nachdenklichkeit ist die Folge: Was, wenn es schon zu spät ist – wir all diese Paradiese schon unwiederbringlich zerstört haben?

„Genesis“ bedeutet „Anfang“ und genau dorthin will Salgados Bildband ein Stück weit mit uns zurück. Immerhin kämpft der Fotograf selbst intensiv für einen anderen Umgang mit unserer Welt und unterhält dazu eine Stiftung, die versucht die Zeit zurückzudrehen – entstandene Umweltschäden rückgängig zu machen. In einem Gebiet in Brasilien hat er bereits 2.000.000 Bäume gepflanzt. Nur 500.000 fehlen noch, um dort das verlorene Paradies wieder herzustellen.

Das lässt hoffen und ist für Salgado ein Beweis, dass es eben noch nicht zu spät, ein Neu-Anfang im Umgang mit unserer Umwelt noch möglich ist. Oder wie er in einem Zeit-Interview sagt: „Wir müssen ein wenig zurückgehen. Dann können wir unserem Planeten viel zurückgeben.“

Salgados über 500 ohne Farbe gestalteten Bilder zwingen dazu, selbst Pinsel und Farbtopf in die Hand zu nehmen. Diese intensive Form der Auseinandersetzung lässt beim Betrachter eine Art „Arche im Kopf“ entstehen – und damit eine eindrückliche Vorstellung davon, was auf dem Spiel steht, sollten wir uns für ein Weiterso entscheiden.

Name: Genesis
Autor: Sebastião Salgado
Lélia Wanick Salgado
Verlag: Taschen
Hardcover, 520 Seiten
Preis: 49,99 €
ISBN: ISBN: 978-3-8365-4259-3
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Copyright Bilder: Sebastião SALGADO / Amazonas images