„49% der Gletscherfläche der Schweiz sind seit 1850 verschwunden“

(Aus: Webspecial des Tagesanzeigers in Kooperation mit ETH Zürich und Uni Freiburg)

Als ich vor 30 Jahren – quasi als Greenhorn – bei einem Radrennen in der Schweiz mitfuhr, hatte ich auf der Abfahrt am Furka einen halben Augenblick Zeit in der Spitzkehre beim Hotel Belvedere einen Blick auf das eisige Tor des Rhonegletschers zu erhaschen. Ihr wisst schon, einer dieser magischen Zeitlupenmomente, die man nie vergisst.

Kürzlich war ich erneut vor Ort. Klar hatte ich eine vage Ahnung, was mich wohl erwarten würde. Dennoch war ich überrascht: Keine Chance, den Gletscher von der Straße aus auch nur ansatzweise zu sehen!

Laut einem eindrucksvollen, in Kooperation mit Wissenschaftlern entstandenen Webspecial des schweizer Tagesanzeigers, hat die Gletscherfläche der Schweiz seit 1850 aufgrund der globalen Erwärmung um fast die Hälfte abgenommen. Mit entsprechenden Folgen für die alpine Landschaft. Die Alpen werden grüner, denn mit der Erwärmung schiebt sich die Vegetationsgrenze stetig nach oben.

Ob wir das Matterhorn bei diesem Tempo wohl bald in „Greenhorn“ umtaufen müssen? Sicherlich die kleinste Sorge für all die Menschen, die heute und in Zukunft in alpinen Gebieten leben. Denn mit dem Eis schwindet auch der Permafrost, der die hohen Berggipfel bislang stabilisiert und zusammengehalten hat.

Heute Matterhorn, morgen Greenhorn?

Es wird wärmer, die Alpen grüner. Aufgrund der 30 Jahre, die zwischen meinem ersten und dem zweiten Besuch am Rhonegletscher liegen, wurde mir das besonders bewusst. So entstand die Idee zu einem neuen Eiskinder-Special, diesesmal mit Clip – here we go!

Quellenangabe zum Clip: Die Passage „49% of swiss glacial area vanished since 1950“ geht auf ein interessantes Webspecial des Schweizer Tagesanzeigers in Kooperation mit der ETH Zürich / Uni Freiburg zurück. Mehr dazu hier. Ich kann die Lektüre wärmstens empfehlen.

Inside Rhonegletscher – eine Fotostory

Als ich nach einer Gewitternacht im Auto auf dem Belvedere-Parkplatz frühmorgens in die Eisgrotte des Rhonegletschers stieg, sind nicht nur der Clip, sondern auch diese Bilder entstanden.

Die Einrichtung ist übrigens umstritten. Zum einen, weil sie aktiv in den Gletscher eingreift, um ihn als Attraktion zu vermarkten. Zum anderen, weil – wie ich später erfuhr – durch die ins Eis gehackten Gänge und den Atem der Besucher, weitere Warmluft ins Innere des bereits schmelzenden Eisriesen gelangt.

Kult und Insta-Objekt: Das 1882 gebaute Hotel Belvédère (Furka)

Gletscherschliff - erst seit einigen Jahren nicht mehr von Eis bedeckt.

Auf Holzplanken ins Innere des Rhonegletschers.

Allein im Eis. Nur das Tropfen ist zu hören.

Zentimeterarbeit: Detailansicht des Besucherstollens im Eis.

Hat irgendwie was von Tiefsee, ist aber Eis.

Knacken, knistern, tropfen - bin ich wirklich allein?

Die ersten Besucher des Tages: Instagramer aus dem Allgäu - was sonst 😉

Weiter geht's durch den blauen Eisschlauch.

Wie zerfetztes Leder hängt die Eisschutzfolie durch Löcher von der Decke herab.

Zurück am Ausgang.

Der Gletschermann: Ganztags vor Ort, immer beschäftgt, selten allein.

Ein Gletscher spielt Gespenst: Weiße Leintücher? Sonnenschutzfolie!

Mehr zum Klimawandel in den Alpen: Mein Besuch am Schneefernerhaus

Mehr über das Projekt #eiskinder hier.