„Ob ich Kult bin, weiß ich zwar nicht. Aber sicher war ich schon immer ein Eiskind. Danke Dir für das schöne Special, Markus.“

Stefan Glowacz

Was tun, wenn fast jeder Ort auf der Welt schon entdeckt, jeder Berg bereits bestiegen wurde? Richtig: Man muss Pioniergeist und Abenteuer neu interpretieren. Etwa so, wie die Kletterlegende Stefan Glowacz, der im Rahmen seines Abenteuers „Coast to Coast“ letztes Jahr mit einem E-Auto von zuhause nach Schottland fuhr und von dort nach Grönland segelte, um es auf Skiern zu durchqueren und am Ende eine noch unbestiegene Big Wall zu erklimmen. Die Idee: Eine Expedition „by fair means“ von A-Z. Und damit nicht zuletzt ein eindeutiges Signal an die internationale Adventureszene in Sachen Nachhaltigkeit.

Denke ich an meine Jugend zurück, so war mir Stefan Glowacz wohl bereits ein Begriff, als ich noch nicht so recht wusste, was ich mit den Leistungen Reinhold Messners anfangen sollte. Wahrscheinlich auch aufgrund seiner damals schon spektakulären Freeclimbingfotos, Marke Cliffhanger. Glowacz war es wohl auch, weshalb damals auf einmal so viele mit dem Klettern begannen. Auch ich, bis mir dann jemand beim Sichern abschmierte, glücklicherweise unverletzt blieb, ich aber für mich beschloss es damit für immer gut sein zu lassen.

Das Abenteuer "Grönland Coast to Coast"

Mit dem BMW i3 nach Schottland

Mit dem Segelboot von Schottland nach Grönland

Zu Fuß von einer Küste Grönlands zur anderen

A propos Sicherung: Stefan Glowacz ist übrigens kein Freund des Free Solos, also des Kletterns ohne Seil und Sicherung. Für ihn ist das „Russisches Roulette“, wie er bereits 2011 in einem Interview mit der Zeitschrift Alpin bemerkte.

Umso schöner, dass er es auch „so“ in den internationalen Olymp der Szene geschafft hat. Was wohl auch an seiner noch immer unnachahmlichen Gabe liegt, seine Erlebnisse in eindrucksvolle Worte und Bilder zu packen. Dass er dabei – als Kletterlegende – wie kürzlich bei „Coast to Coast“ in Grönland sogar letztlich auf die Besteigung der geplanten Big Wall verzichten kann, ohne dabei sein Bildbandprojekt zu gefährden, zeigt: Glowacz hat es geschafft. Und zwar nicht nur die Themen Pioniergeist und Abenteuer neu zu interpretieren. Sondern auch diesen einen entscheidenden Schritt, woran die meisten seiner Alpinkollegen irgendwann in späteren Jahren ihrer Karriere scheitern: Die Transformation vom reinen Leistungssportler zum spannenden und gefragten Geschichtenerzähler.

Stefan Glowacz ist Kult. Und jetzt auch noch ein Eiskind.

DANKE: Alle Zeichnungen habe ich auf Basis des Buchs „Grönland Coast to Coast“ angefertigt. Danke an Stefan Glowacz und den Delius Klasing Verlag für die freundliche Unterstützung.

ÜBRIGENS: Den erwähnten Bildband „Coast to Coast“ aus dem Delius Klasing Verlag könnt Ihr jetzt hier bestellen, oder auf den Social Kanälen von EXPEDITION MARKE gewinnen. Viel Glück!

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