In den Jahren 1922 – 1977 verband das Sachsenrieder Bähnle die Orte Schongau mit Kaufbeuren. Der Hauptzweck der an Brücken, Geländeeinschnitten und Aufschüttungen relativ reichen Strecke: Grubenholz aus dem Sachsenrieder Forst für die damaligen Kohlebergwerke Peiting und Peissenberg heranschaffen. Noch heute sind die Überbleibsel (Kilometersteine und sogar ein echtes Signal) der aufgelassenen Bahntrasse teilweise gut zu erkennen. So überspannt eine vollständig erhaltene Eisenbahnbrücke den „Sachsenrieder Bahn Radweg“ mitten im Wald (oben). Auch ist die Fläche des ehemaligen „Waldbahnhofs“ mitten im Forst (Bild unten) noch gut zu erkennen. Alle paar Kilometer klären Schautafeln über die Geschichte der Bahn und der Umgebung auf. Beim Verlassen des Sachsenrieder Forstes fährt man auf Teer und mit teilweise wunderschönem Blick Richtung Alpen. Insgesamt eine schöne, jedoch recht einfache, geradezu Trekkingbiketaugliche Strecke für Kulturgenießer, Bahnabenteurer, oder einfach nur für Kilometerbolzer.

Da das Wetter zunehmend schlechter wurde, entschied ich mich in Kaufbeuren für den kürzeren aber deutlich hügeligeren Rückweg nach Sachsenried über die Straße und die Orte Gennachhausen, Bidingen, Königsried (Bild). Alle Tourdaten basieren auf dieser Strecke, das heißt: Die komplette Tour mit Rückweg über den Bahnweg wäre eigentlich etwas länger, dafür jedoch etwas weniger bergig als angegeben.

Maxhütte: An einem Geländeeinschnitt der ehemaligen Trasse tritt das für die Region so typische Nagelfluh-Gestein an die Oberfläche. Zur Stabilisierung des Hanges wurden anscheinend die alten Schienen der aufgelassenen Bahnstrecke verwendet. Wer genau hinsieht, erkennt auf den herausragenden Schienen das Kürzel „MH“ – für das Eisenwerk „Maxhütte“. Daneben steht das Produktionsjahr: 1899.