Faszination James Bond: Wie Q’s Werkstatt zu mir nach Hause kam

Bond ist mehr als ein Filmheld – er ist die zeitlose Verbindung aus Eleganz, Action und Abenteuer. Sein Mythos inspiriert Menschen weltweit. Auch mich. Dabei fasziniert mich nicht nur der epische Kampf Gut gegen Böse, sondern vor allem die DNA der filmischen Inszenierung: Durchkomponierte Bilder, perfektes Licht, ikonische Szenen, grandiose Locations, stimmungsvolle Musik und natürlich die Autos – Storytelling at it’s Best.

So ist es dieser Zauber, der mich immer wieder spannende Szenen aus Bondfilmen recherchieren, nachbauen und fotografieren lässt. Vorzugsweise als Hybrid-Story – eine Mischung aus Modell und echten Welten, wenn möglich sogar echten Filmlocations.

Nach „Skyfall“ nun mein jüngstes Projekt: Q’s Werkstatt aus dem Bondfilm „Spectre“. 50 Stunden Arbeit um diesen magischen Ort voller Technologie, Geheimnisse und britischer Ingenieurskunst im Maßstab 1:43 nachzubilden – inklusive der Präsentation des legendären Aston Martin DB10. Warum? Weil es Spaß macht und so herrlich sinnfrei ist. Und weil ich mich als Agenturmensch immer wieder gern darin verliere, ohne Deadlines im Nacken meine Kreativität nur für mich selbst auszuleben.

Viel Spaß beim Anschauen!

P.S.: Mehr Details findet ihr unten im Making Of.

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„EIGENTLICH IST ER FÜR 009“

… erfährt Bond, als er den nagelneuen DB10 aus dem Hause Aston Martin in Qs Werkstatt bestaunen darf.

„Kann die irgendwas?“ antwortet er resigniert, als er von Q statt des Autos die obligatorische Missions-Uhr erhält.

„Ich glaube ich sagte ‚bringen Sie alles an einem Stück zurück‘, nicht ‚bringen Sie ein Stück zurück.“

Q zu Bond, als er seinen in Skyfall zerstörten DB5 in Q’s Werkstatt entdeckt.

„Ah shit…“

… entfährt es Q als er bemerkt, dass Bond den DB10 entwendet hat. Ob sich der Quartermaster wohl über die von 007 statt des Astons zurückgelassene Flasche Bollinger freuen kann?

DAS DIORAMA (1/43)

DAS MAKING OF

Idee, Konzept, Fotografie, Bildbearbeitung: Ois von mir
Special Effects Bildbearbeitung: Michael Hehn, Danke Michi!

Das Modell: 50 Stunden Bauzeit

Q’s Labor hat nur als Kulisse in den Pinewood-Studios existiert und wurde zwischenzeitlich längst abgerissen. Einen Plan um mein Modell im Maßstab 1:43 nachbauen zu können habe ich nirgends gefunden. So sind sämtliche Maße dazu allesamt Schätzwerte von Größenvergleichen aus dem Film und einigen Behind the Scene Fotografien. Im Making Of Clip seht Ihr ganz zu Anfang kurz den daraus entstandenen, groben Bauplan.

Alle Autos sind gekauft und unverändert, bis auf den aufgebockten DB5. Er wurde auf Basis eines entkernten Modells der Spectre-Szene nachempfunden. Das Diorama ist durch ein ferngesteuertes LED-System beleuchtet. Die Champagnerflasche im Eiskübel aus der letzten Szene ist eigentlich eine lackierte Stecknadel mit Kopf, der Eiskübel der zurechtgefeilte und Silber lackierte Drehverschluss einer Mini-Zahnpasta-Tube. Hier musste ich zum ersten Mal mit Lupe arbeiten 😉

Im Film sind die einzelnen Garagen-Buchten rechts und links eines breiten Ganges angeordnet, der mittig auf den Höhepunkt der Szene – die Bühne des DB10 – zuläuft. Damit das Ergebnis als beleuchtetes Diorama später jedoch besser ins Bücherregal passt, habe ich ein paar kleine Umstellungen vorgenommen und alles in einer Reihe angeordnet. Die Bühne des DB10 (mittig) stand bei dem Projekt im Fokus und ist soweit möglich identisch nachgebildet.

Die Shootinglocations: Bond in Augsburg

Das „Lechmuseum“ um die Ecke und der „Kongress am Park“ Augsburgs als Kulisse für ein Bond-Projekt? Für die realen Szenen und Motive meiner Hybrid-Story habe ich mich in Ermangelung noch existierender echter Drehlocations mit einem kleinen Kunstgriff aus der Affäre gezogen. So sind die betreffenden Fotografien – siehe Karte – allesamt nicht im Untergrund von London, sondern in den Katakomben meiner Heimatstadt Augsburg entstanden. Konkret: Im beeindruckenden Unterbau des hiesigen „Kongress am Park“ und im stimmungsvollen „Lechmuseum“ nahe Langweid b. Augsburg.

Augsburg und Bond ist übrigens weniger weit hergeholt, als man es sich auf den ersten Blick denken mag. Denn immerhin wurde die Stadt schon einmal in einem Bond-Film erwähnt. Und zwar in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“, 1969 – wenn auch nur als mögliche Grabstätte der Blofeldschen Bösewicht-Dynastie.

Ein herzliches Dankeschön an die Regio Augsburg Tourismus für die spontane Mithilfe bei der Locationsuche und den Genehmigungs-Vorbereitungen, sowie an die genannten Locations für den freundlichen Einlass in eine ansonsten verschlossenen Unterwelt. Das war wirklich sehr spannend.

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DIE ORIGINALSZENEN AUS SPECTRE